Corona-Mythen, Übersterblichkeit, Hubsi-Vorbehalt: Auswertungen wie sie so kaum im Netz zu finden sind. Und eine nicht ganz so ernst gemeinte statistische Erkenntnis: „Sollte mich je Corona erwischen, dann am liebsten am Sonntag, da ist die Wahrscheinlichkeit zu sterben am geringsten!“

Liebe Leser:innen, ist die Zahl der an oder mit Corona Gestorbenen (mittlerweile fast 52.000 in Deutschland!) weiter als „normal“ zu betrachten oder sticht sie aus der Menge der „üblichen Sterbefälle“ in anderen Jahren heraus?“
Nur zur Verdeutlichung: bei den zur Zeit im Schnitt ca. 850 Corona-Toten pro Tag in Deutschland stirbt ca. alle 100 Sekunden ein Mensch an oder mit Corona!
„Für 2020 ist ab Mitte Oktober sehr wohl einer „Übersterblichkeit“ durch COVID-19 zu erkennen!“ Deshalb für die, die es interessiert, meine Sicht der Dinge. Herzliche Grüße Euer Dr. Helmut Muthig

Kontrollverlust Natürlich läuft nicht alles rund bei der Pandemiebekämpfung! Wir haben seit Mitte Oktober die Kontrolle über das Infektionsgeschehen verloren. Von Nachverfolgbarkeit der Infektionsketten kann keine Rede mehr sein. Als Beispiel mögen die gemeldeten Zahlen über positive Tests herhalten (Abbildung 2a). Die Punktwolke der täglich gemeldeten positiven Tests zeigt die Zufälligkeiten der Quasi-Infektionszahlen auf. Eine eindeutige Tendenz ist daraus nicht ablesbar. Überlagert wird das Ganze noch von den systematischen Wochenverläufen in Abbildung 2b, einem Ausschnitt aus Abbildung 2a. Man sieht: Das Erfassungssystem ist Sonntags heruntergefahren und braucht immer bis Donnerstag, bis es zur Hochform aufläuft. Oder bis die Meldezettel von den untersuchenden Labors über die Gesundheitsämter durch reitende Boten nach Berlin ans RKI übermittelt sind. Drei bis vier Tage, das ist in etwa die Zeit, die Postkutschen für die Strecke brauchten. Da fehlt es noch weit!


„Sollte mich je Corona erwischen, dann am liebsten am Sonntag, da ist (natürlich rein statistisch) die Wahrscheinlichkeit zu sterben am geringsten!“ Wie ich meine, noch schwerer zu erklären ist der gemeldete Verlauf der Todesfälle: in Abbildung 3, obere Hälfte sehen wir den Verlauf der Todesfälle seit Ausbruch der Pandemie, als Tageswerte und als 7-Tages-Durchschnittswerte. Das untere Bild zeigt es in höherer Auflösung: Am Sonntag sterben die wenigsten, am Dienstag/Donnerstag die meisten Leute. Zumindest nach den Zahlen vom RKI. Und die erklären die Wellen damit, dass am Wochenende weniger gemeldet werden. Das verstehe ich ja noch, dass nicht gleichmäßig gemeldet wird (siehe bei den positiven Tests oben). Aber gerade bei den Todesfällen gäbe es doch ein markantes Datum: den Todestag, der in der Sterbeurkunde eingetragen ist, und der ist unabhängig davon, wann gemeldet wird. Das wäre eine wesentlich aussagekräftigere Zahl! Aber, was soll’s.


Wo stehen wir jetzt gerade? Der früher von mir mal vorhergesagte Kipppunkt zu Nikolaus war nur von sehr kurzer Dauer, dann begann die „2,5-te“ Welle. Der erneute einsetzende exponentielle Anstieg in Abbildung 4 ist gut zu erkennen. Der „Kipppunkt zwischen den Jahren“ war eher künstlich, weil die gemeldeten Zahlen unzuverlässig waren. Jetzt geht es wieder in die richtige Richtung.

Positivenquote Das zeigt auch die sog. „Positivenquote“, d.h. der Anteil positiver Tests an der Gesamtzahl der Tests (ca. 1,2 Mio. pro Woche), die wieder abnimmt. (siehe Abbildung 5)

Aber wie kann es jetzt weiter gehen? Wir schauen uns den Verlauf der Inzidenz-Werte (7-Tagessummen an „Neu-Infizierten“ pro 100.000 Einwohner) für Deutschland, Bayern und den Landkreis PAF in Abbildung 6 an.

Prognose mit Hubsivorbehalt Ein Ziel der z.Zt. geltenden Beschränkungen ist es, bis zum Ende der jetzigen Lock Down-Phase wieder unter den Wert von 50 zu kommen. Dann wäre das Infektionsgeschehen wieder nachverfolgbar und kontrollierbar! Ich habe meine Zweifel, ob dies schon bis zum 14. Februar erreicht werden kann, aber bis Ende Februar könnte es möglich sein, wenn nicht das Thema „neue Mutationen“ des Virus sowieso alles wieder in Frage stellt. Und zum Schluss: unter dem Vorbehalt, dass nicht der Hubsi die Skilifte und Hotels vorzeitig öffnet, der Versuch einer Prognose bis Ende Februar (Abbildung 7, rote Punkte: gemeldete IST-Werte, blaue Linie: meine Prognose), alles abgeleitet aus der diffusen Punktwolke in grün).

NO-COVID-Strategie Ich will hier natürlich keine Politik machen, aber ich habe eine persönliche Vorstellung, wie wir aus der Krise kommen könnten, die ich hier auch nicht verschweigen will. Und diese Vorstellung speist sich aus Teilen der NO-COVID- oder ZERO-COVID-Strategien namhafter Wissenschaftler (Soziologen, Virologen, Ärzte, Ökonomen, Pädagogen, Juristen, aber auch zwei Physikern!).
Der Kern dieser Strategie ist:
schnelles Absenken der Infektionszahlen auf (ich sage: nahezu) Null durch Beibehalt der aktuellen Beschränkungen (und eben nicht dem schon wieder lauter werdenden Forderungen von Oppositionspolitikern, Verbandsvertretern oder Querdenkern vorschnell nachgeben)
die Vermeidung der Wiedereintragung in CORONA-freie Grünen Zonen durch lokale Mobilitäts-Kontrollen, Tests und ggf. Quarantänen
ein rigoroses Ausbruchsmanagement bei sporadischem Auftreten neuer Fälle
Interessanterweise wäre dieses Vorgehen auch für die Wirtschaft von Vorteil!
Im Anhang zu diesem Papier werden auch einige gängige Mythen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus behandelt. Die will ich euch auch nicht vorenthalten, deshalb siehe Anhang Mythen.
So, jetzt habt ihr eine Menge zum Anschauen, dennoch ein schönes Wochenende und
Bleibt’s g’sund!
Euer Dr. Helmut Muthig
Anhang: Mythensammlung entnommen aus dem Papier „Eine neue proaktive Zielsetzung für Deutschland zur Bekämpfung von SARS-CoV-2“
Hier das ganze Papier zum Download: